(Erb)-Erkrankungen

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Jede Rasse und auch Mischlinge sind mit genetischen Mutationen belastet. Der Rassehund aufgrund seines kleineren Genpools häufig mit bestimmten Krankheiten, die für seine Rasse als typisch gelten, der Mischling vereint alles, was er an Genen in sich trägt, also auch oft ebenfalls einige unerfreuliche „Gendefekte“.

Der Parson,  auch aufgrund seines immer noch guten Genpools, gilt als gesunde und widerstandsfähige Rasse, die nur mit wenigen „typischen“ Krankheiten behaftet ist und diese, glücklicherweise, auch in kleinem Rahmen.

Wie funktioniert nun das Prinzip der Genetik. Hier ist Mendel der Vater aller (rezessiven) Erbgänge. Grundsätzlich teilt man auf in

  • reinerbig freie Hunde
  • Träger eines (defekten) Gens
  • Träger von zwei defekten Genen, diese Hunde gelten als krank.

Dies ist der sogenannte Genotyp des Hundes, der sich damit deutlich von dem Phänotyp (also seinem äußeren Erscheinungsbild) unterscheiden kann.

Träger eines defekten Genes sind äußerlich gesunde Hunde, die Trägerschaft kann nur mit Hilfe eines Gentestes auf genau dieses Gen nachgewiesen werden. Mutationen des Gens können dann meist schon nicht mehr erkannt werden.

Genetik, das zeigt sich schon in diesen kurzen Sätzen ist ein kompliziertes und schwieriges Puzzle in der Hundezucht, weil es für viele, nachweislich genetisch bedingte, Erkrankungen bisher keinen Test gibt und evtl. auch nie einen sicheren Test geben wird, weil es zu viele Mutationen gibt.

Als Züchter erlebt man deshalb, trotz aller möglichen Sorgfalt, manchmal Überraschungen, die weder kalkulierbar noch abschätzbar waren, so z.B. wenn taube Welpen geboren werden.

Mendel teilt die Wahrscheinlichkeit der Erkrankungen bei einer Verpaarung von zwei Trägern eines defekten Genes folgendermaßen auf.  (Dies sind aber nur Annäherungswerte, die in der Praxis so nicht fallen müssen.)

  • 25 Prozent der geborenen Welpen sind genetisch clear/frei (–/–), also gesund, und können auch keinen Gendefekt weitervererben.
  • 50 Prozent der Welpen tragen das Gen in einfacher Ausführung und sind somit carrier (+/–), sie gelten als gesund, vererben aber den Gendeffekt in entsprechend rezessiver Verteilung weiter.
  • 25 Prozent sind affected, sie tragen das Gen doppelt (+/+), gelten als krank, und vererben es auch weiter.

Für Erkrankungen, für die bereits Tests verfügbar sind und die für die Zucht einer bestimmten Rasse relevant sind, gibt es deshalb Zuchtsperren für Verpaarungen von zwei Träger-Hunden (also Hunde, die EIN krankes Gen tragen – Hunde, die zwei kranke Gene tragen oder nachweislich bereits erkrankt sind, haben grundsätzlich Zuchtverbot.)
Auch hierbei muss ergänzend angeführt werden, dass nicht für alle Gene, die man testen kann, auch vom Zuchtverband aus schon Vorschriften zum einen für den Test und zum anderen damit für die Zuchtlenkung gibt. Hier ist es am Züchter, einerseits dann alle möglichen Tests durchzuführen, dies auch vom Zuchtpartner vorliegen zu haben und entsprechend keine Verpaarungen vorzunehmen, die nachweislich kranke Hunde erzeugen werden, also z.B. eine Träger mit Träger-Verbindung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit (s.o.) auch erkrankte Hunde zur Welt bringen.

Erwähnt sei an dieser Stelle auch, dass man nur, weil es Gendefekte bei Rassehunden gibt, NICHT davon ausgehen sollte, dass der Mischling der gesündere Hund sei. Dies ist ein Vorurteil, welches sich, wie viele andere, sehr hartnäckig hält.

Und für den PRT gilt: keine bekannte Erberkrankung ist in der Rasse so stark vertreten, dass wir von einem Problem sprechen. Trotzdem ist jeder erkrankte Hund, hätte man es verhindern können, einer zuviel.

Gentests liegen vor für folgende Erkrankungen:

  • PLL (Primäre Linsenluxation)
  • LOA (Ataxie – late onset ataxia)
  • SCA (Ataxie – Spinocerebella Ataxis)