Verhaltensmuster neigen dazu, sich zu wiederholen, je nachdem wie die Konsequenzen auf ein Verhalten ausfallen.
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Fragen rund um die Rasse sollen hier beantwortet werden.
Parson- und Jack Russell Terrier
Unterthemen Erziehung
Die Erziehung
Gerade für einen so temperamentvollen und intelligenten Hund wie einen Parson (Jack) Russell Terrier ist Erziehung ein Kapitel, welches in keinster Weise vernächlässigt werden darf.
Russell Terrier sind schnell und pfiffig, was einen großen Teil ihres Charmes ausmacht. Sie sind aber auch Jagdhunde, die dafür gezüchtet wurden, eigenständig zu arbeiten, verbunden mit einer gewissen Schärfe, die zu einem Jagdhund dazu gehört. Die Mär, dass der Parson ein besonders netter Jagdhund sei, mag vermitteln, dass er „eigentlich ja nur ein bißchen Jagdhund“ ist. Dies sollte man keiner Rasse zuschreiben, die über 200 Jahre auf bestimmte Eigenschaften, die der Jagd dienen sollen, selektiert wurde. Die ambitionierten Charaktere unter ihnen, wissen sehr genau, wofür sie ihre Zähne und ihren teilweise eisernen Willen haben. Dies sollte man nicht aus den Augen verlieren, wenn es darum geht, einen solchen Hundetyp auszubilden und auszulasten. Mitläufer sind Parson Russell Terrier selten. Je nach Temperament und Charakterstärke kann man sich einer echten Herausforderung gegenüber sehen oder schüttelt das Thema mehr so aus´m Ärmel. Deswegen ist es umso wichtiger, sich vor der Anschaffung auch im Klaren darüber zu sein, was das Ziel war, als die Idee entstand, diese Rasse züchten.
Sich nicht nur von der hübschen Optik, der handlichen Größe und dem „lustigen“ Temperament“ leiten zu lassen, ist bei der Auswahl ein wesentlicher Faktor. Der Parson- und das Pendant (und nur gem. Rassestandard nach Original anders lautend) der Jack Russell Terrier (hier ist nicht der kurzläufige Typ gemeint), ist und bleibt in seinem Wesen ein Jagdhund. Er sollte das Wild stellen und verbellen, mit dem dazugehörigen Schneid, aber auch mit einer gewissen Cleverness, sich nicht dabei selber umzubringen oder umbringen zu lassen – und, das üblicherweise alleine, denn der Jäger schafft es nicht mit in den Fuchs- oder Dachsbau.
Fakt ist also, dass das Wesen geprägt ist von Selbstbewußtsein, jagdlicher Passion, einem starken Willen und viel selbstständigem Agieren. Natürlich, das sei betont, nicht bei jedem Hund dieser Rasse gleichermaßen ausgeprägt, aber, selbst ein „durchschnittlicher“ Parson unterscheidet sich deutlich von einer Rasse wie Sheltie, Labrador, Golden Retriever um nur einige immer wieder auch gerne für eine Familie ausgesuchte Rassen zu nennen. Auch wir, die wir in unserem Leben insgesamt schon zehn erwachsene Parson unser eigen nennen durften und fünf Würfe über einen Zeitraum von 10 Jahren großgezogen haben, können dies bestätigen. Jeder Hund war und ist anders, jeder brachte und bringt besondere Charaktereigenschaften mit, die oft schon im Kindesalter erkennbar sind.
Drei kleine Beispiele dazu: Unsere Anna ist schon als Welpe ein umtriebiges, cleveres Ding gewesen, welches kein Interesse an anderen Menschen oder fremden Hunden bzw. Welpen hatte, dies verwechselten Interessenten oft mit Unsicherheit. Dies lag aber nicht an mangelndem Selbstbewußtsein, sie braucht es einfach nicht. Im Rudel ist sie extrem sozial und prägte ihre eigenen sowie die späteren Welpen ihrer Mutter gleichermaßen freundlich und zugewandt. Auch im Alter von mittlerweile 15 Jahren hat sich daran nichts geändert. Oder, unsere Brenda. Schon als Welpe eine Quatschbacke mit ordentlich Power und sehr starkem Menschenbezug, ist sie auch heute noch ein extrem wortstarkes Mädel mit weiterhin viel Kraft und Speed. Und, sie betet weiterhin ihren Roger an. Oder, der kleine-große Dee. Wie sagte die Züchterin: Er stapft mit 5 Wochen schon wie ein King durch den Welpenauslauf mit einer Präsenz, dass man jetzt schon weiß, das ist kein Hund für jedermann/-frau. Und, auch das ist so geblieben. Der junge Mann ist immer vorneweg, mit einer Kraft und Willlensstärke, dass ich manchmal erstaunt bin, unsere Diskussionen über erzieherische Themen nimmt er oft nur als Empfehlung, hier bedarf es von meiner Seite ständiger Korrekturen, damit er nicht über´s Ziel hinausschießt. Extremer Jagdtrieb, der Kerl würde Kilometer rennen. Daneben ein überaus netter, charmanter und offener Kerl, mit Temperament, welches auch für zwei Parson reichen würde.
Allein diese drei Beispiele zeigen: Starke, ausgeprägte Charakterzüge sind mit geschultem Auge früh erkennbar. Natürlich ist ein Welpe nicht der erwachsene Hund, sprich, er durchläuft bis zum erwachsenen Hund viele Phasen, die sein Wesen und den Charakter ausformen, gute und schlechte Erfahrungen, Prägung, Training und Ausbildung. Trotzdem bleibt er derselbe Hund, er wird nicht ein grundlegend anderer, nur, weil er oder gerade, weil er gut erzogen ist. Deswegen werden sie die dominanten Charakterzüge, die er als Welpe zeigte, auch später bei ihrem Hund noch erkennen, anderes verwischt sich.
Dies sollte man nie außer acht lassen, wenn es um die Auswahl eines Welpen geht. Ja nach Charakterstärke und Temperament kombiniert mit eigener Hundeerfahrung in Bezug auf Erziehung muss man sehr genau hinschauen, welcher Hund/Welpe in ihre Lebenssituation paßt. Dabei sollte man sich durchaus auch auf die Beschreibungen des Züchters verlassen, denn er kennt seine Welpen am besten. Möchten Sie einen Familienbegleithund, möchten sie einem bestimmten Sport mit dem Hund frönen (Stichwort: Agility), haben Sie Kinder, andere Haustiere, wie erfahren sind sie in Sachen Hundeerziehung, haben Sie Erfahrung mit Terriern? Um nur ein paar Eckpunkte zu nennen, die mit in die Auswahl UND die späteren Anforderungen an die Erziehung und/oder Ausbildung einfliessen. Um es zu wiederholen: Mitläufer sind die Parson Russell Terrier selten.
Bei mir als Züchterin gibt es bei der Welpenauswahl auch kein Wunschkonzert, Welpen werden möglichst so vergeben, dass ich der Meinung bin, dass es paßt. Natürlich darf jeder Interessent auch seine Wünsche äußern, ob ich sie in Betracht ziehen kann, steht auf einem anderen Blatt Papier. Am schönsten ist es, wenn wir alle einer Meinung sind. Wenn nicht, muss man sehen, ob es eine Lösung gibt, oder man lieber wieder getrennte Wege geht. Denn für mich als Züchterin ist es das oberste Ziel, dass der Hund in seinem neuen Zuhause einen Platz hat, an dem er in seinem Wesen, seinen Eigenheiten und seinen besonderen Charakterausprägungen gesehen und gefördert wird, er nicht nur schmückendes Beiwerk sein soll. Und ich den Eindruck gewinne, dass der Interssent sich Gedanken gemacht hat, was auf ihn zukommen wird/kann und was er dafür tun muss, damit es klappt.
In diesem Kapitel werde ich mich deshalb intensiv verschiedenen grundsätzlichen Erziehungsschritten zuwenden, die gerade am Anfang des Zusammenlebens immer wieder zum Thema werden. Problemfälle oder Schwierigkeiten zwischen Mensch und Hund, die individueller Art sind, können hier nicht behandelt werden. Hierfür sind qualifizierte Hundetrainer und/oder Hundesportvereine ihr Ansprechpartner.
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Die Erziehung eines Parson- oder Jack Russell Terriers ist eine durchaus lösbare Aufgabe.